Wir sitzen in Kagbeni fest!

Trekking in Nepal: Wir sitzen in Kagbeni fest!

Als wir in Jomoson ankamen, besprachen wir den nächsten Tag und machten alles für unseren Rückflug bereit. Mir ging es nicht mehr so gut. Ich hatte mir, auf dem Weg nach Muktinath total das Gesicht verbrannt. Selbst in den Ohren hatte ich riesen große Blasen. Mein Gesicht brannte, die Haut spannte und meine Lippen sprangen immer wieder auf und eiterten vor sich hin. Aber trotzdem war es hier sehr schön und ich wollte eigentlich gar nicht zurück.

Pünktlich am morgen saßen wir auf gepackten Trekkingsäcken. Doch der Wind blies und blies. Es konnten weder Flugzeuge landen noch starten. Wir hofften, dass der Wind nachlies. Allerdings musste dies bis ca. 11 Uhr passiert sein, weil ab dieser Zeit sowieso jeden Tag der Flugverkehr eingestellt wird. Nichts passierte. Wir saßen fest und hatten mittlerweile erfahren, dass sich seit vier Tagen kein Flugzeug hatte blicken lassen. Mittlerweile wurden wie auf dem Schwarzmarkt Hubschrauberflüge für 200 bis 500 Dollar angeboten.

Krishna musste einen Weg finden, irgendwie unsere Agentur über die Situation zu informieren. Doch wie nur? Es gab keinen Strom, das Handy funktionierte auch nicht und die Telefonleitungen waren durch den Schnee heruntergerissen. Es gab nur eine Möglichkeit, er musste nach Marpha. Das war der einzige Ort, wo es vielleicht noch ein funktionierendes Telefon gab. Man läuft dort hin ca. 2-3 Stunden. Aber es gibt ja auch noch die so genannten Motorradtaxen. Er fuhr los. Lutz und Paul machten eine kleine Tour und wir drei saßen gemütlich in der Sonne und blickten auf den mit wunderbarem weißen Schnee bedeckten Nilgiri und Dhaulagiri. Wir blickten den 7 und 8 Tausenden in die Augen und sahen ihre Gefährlichkeit und Schönheit.

Nach 4 Stunden kam Krishna mit einer ernüchterten Antwort zurück. Es gibt nur eine Möglichkeit hier wegzukommen, wir brauchen einen Hubschrauber. Wir sollten pro Person dafür 200 Dollar bezahlen. Nach langem überlegen, sagten wir zu. Also hieß es am nächsten Morgen für Krishna wieder: „Auf nach Marpha und mit der Agentur telefonieren“. Dieses Mal brachte er eine gute Antwort mit, es stand in Pokhara ein Hubschrauber bereit und jetzt hieß es nur noch darauf warten, das das Wetter einen Start zuließ. Wir packten unsere Sachen und verließen Oms Home und das Kali Gandaki Tal mit einem lachenden und einem weinenden Auge. Hier war es so schön, hier hatten wir wundervolle Tage verbracht, hier brauchten wir keinen Strom, kein warmes Wasser und hier hatten wir Leute und Kinder kennen gelernt, die jetzt in unseren Herzen wohnten.


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