7. Tag - Frankenau - Niederorke (13 km)

7. Tag - Frankenau - Niederorke (13 km)

Die 7. Etappe des Kellerwaldsteiges von Frankenau nach Niederorke beträgt nur 13 Kilometer. Aber nach dem Abend gestern war das auch gut so. In der Pension zum Hohen Lohr war nämlich Public Viewing angesagt. Fußball - die Einwohner von Battenhausen versammelten sich alle in der Gaststube. Diese war Fußball mäßig hergerichtet, kühles Bier und Knabbereien standen bereit. Da wir bis 23:30 Uhr auch mit Fußball geschaut haben, kamen uns die 13 km entgegen.

Trotz des langen Fernsehabends starteten wir pünktlich von Frankenau, um die 7. Etappe des Kellerwaldsteiges zu erkunden. Auch an diesem Tag war es wieder schwül, es lief sich irgendwie blöd. Auch der Weg war dieses Mal nicht so gut markiert und somit verliefen wir uns zweimal. Die Laune sankt etwas, nicht auf den Nullpunkt, aber es war kurz davor. Das erste Mal verliefen wir uns im Lengelbachtal. Eigentlich ein sehr schönes Tal, aber wenn man sich ständig fragt: Sind wir noch richtig?, nicht ganz so zum genießen. Kurz vor Ausgang des Tales folgte uns noch eine kleine Katze, welche Herzergreifend miaute. Es klang fast so, als ob sie uns sagen wollte: Nehmt mich mit. Leider ging das nicht. Irgendwann verschwand sie dann. Hoffentlich hat sie sich nach Hause gefunden. Kurze Zeit später entdeckten wir einen kleinen Ziegenbock, auch völlig allein. Eine komische Gegend. Da wir den Weg des Kellerwaldsteiges verloren hatten, liefen wir gerade wegs zum nächsten Zwischenziel, der Burg Hessenstein. Dort entdeckten wir dann auch wieder unser Wegzeichen.

Nun ging es weiter bis kurz vor die Ruine der Keseburg und über die Bundesstraße und die Eder nach Ederbringhausen. Dort fing es furchtbar an zu regnen und wie sollte es heute an diesem verkorksten Tag auch anders sein, keine geöffnete Gaststätte weit und breit, wo man den Regen hätte abwarten können. Was solls, wir entschlossen uns nach kurzen Pause, weiter zu laufen. In Ederbringhausen führte nun der Kellerwaldsteig an der Kirche vorbei und über die Orke. Mittlerweile schien auch wieder kräftig die Sonne. Wir erreichten das Örtchen Oberorke, wo wir wieder kein Wegzeichen des Kellerwaldsteiges entdecken konnten. Unser Etappenziel, Niederorke, lag aber in Sichtweite. Jetzt gönnten wir uns eine wohlverdiente Pause im Hotel & Spa Resort Freund GmbH. Wenn wir gewusst hätten, was für ein Nobelhotel das ist, wären wir sicherlich weitergelaufen. Doch der Biergarten lud uns regelrecht zu einer Pause ein. Sofort bekamen wir auch die Speisekarten. Mh lecker - wir bestellten uns 2 x Räucherforelle mit Bagette. Das war wirklich ein Genuss. Als ich, so in meinen Wanderklamotten, das Hotel betrat, um ein gewisses Örtchen auf zusuchen, stockte mir der Atem. Alles vom feinsten und die Leute, welche dort saßen, hatten den allerfeinsten Zwirn an, um zu Mittag zu speisen. Das machte uns neugierig und wir fragten, ob es einen Hausprospekt gibt. Heißt das eigentlich "Hausprospekt" in so einem Nobel-Spa-Resort? Besser wäre sicherlich der Ausdruck Hausbroschüre gewesen. Verwöhnangebote für Mann und Frau boten sich uns dar. Es war schön so in der Sonne zu sitzen, die Hochglanzbroschüre zu genießen und das Etappenziel schon im Auge. Nach dem wir bezahlt hatten, legten wir die letzten 2 km zurück und waren froh an diesem komischen Tag, das Ziel erreicht zu haben.

Zeitdaten:

Ausgangspunkt: Frankenau
Kilometer: 13 km
Höhenmeter: 595
Dauer: 3,45 Stunden
Wegmarkierung: schlecht, wir haben uns 2x verlaufen
Share by: