Hüttentour 1999

Hüttentour: Vom Zaubersee zum Obersee (1999)

Unsere Hüttentour ´99 führte uns etwa 60 km und ca. 24 Stunden durch das Steinerne Meer. Wir hatten ganz großes Glück mit dem Wetter. Nur am 3. Tag, wieder einmal auf der Weißbachlscharte, regnete es bis Mittag in Strömen. Aber wie heißt es so schön:

"Es gibt kein schlechtes Wetter, man hat nur die falschen Sachen."

1. Etappe - Vom Zaubersee zum Bergheim Hirschbichl

Nach einer 6-stündigen Autofahrt von Dresden nach Bischofswiesen hat uns unsere "Urlaubsfamilie" freundlicher Weise zum Ausgangspunkt unserer diesjährigen Hüttentour gebracht.

Jetzt hieß es ein weiteres Mal Rucksack schultern und los. Nach 2 Stunden "Probetragen" der Rucksäcke waren wir am Bergheim und bezogen unsere 1. Übernachtungsstätte. Übrigens, wer keine Lust hat zum Laufen, kann auch mit dem Wanderbus zum Bergheim fahren.

Gegenüber des Bergheimes gibt es eine Gaststätte, wo wir noch gut zum Abendbrot aßen und dann total kaputt ins Bett fielen.
Zeitdaten:

Ausgangspunkt: Zaubersee
Kilometer: 7 km
Höhenmeter: 348
Dauer: 2 Stunden
Bemerkungen: gute Ausgangsmöglichkeit, Betten oder Lager vorbestellen
Wanderkarte: RegioCart - Berchtesgadener Land

2. Etappe - Vom Bergheim Hirschbichl zur Peter-Wiechenthaler-Hütte

Der 2. Tag unserer Hüttentour ist für mich immer der Schlimmste. Es heißt: Aufstieg, Aufstieg, Aufstieg. Dieses Jahr hatte ich mich geweigert, vom BH Hirschbichl zum Ingolstädter Haus zu laufen. Lutz "erfand" einen anderen Weg. Doch dieser war schlimmer. Erstens ging es erst runter ins Tal und zweitens war mein Rucksack falsch gepackt. Man merkt es dadurch wie wichtig es ist, diesen richtig zu packen.

Der Weg durch die Klamm ist wirklich empfehlenswert. Man muss nur darauf achten, dass man dann in Weißbach den Bus nicht verpasst.

Die P.-Wiechenthaler-Hütte ist sehr gemütlich und es gibt dort nur freundliches Personal sowie einen Hüttenhund, dem man den Wunsch nach einen Stückchen Schokolade schon von den Augen ablesen kann.

Zum Weg vom BH Hirschbichl zur P.-Wiechenthaler-Hütte ist eigentlich nichts besonders zu erwähnen. Er verlangt weder Trittsicherheit noch Schwindelfreiheit sondern nur ein bisschen Ausdauer und oben dann eine gut gekühlte Apfelsaftschorle.
Zeitdaten:

Ausgangspunkt: Bergheim Hirschbichl
Kilometer: 15 km
Höhenmeter: 1509
Dauer: 4 Stunden
Bemerkungen: sehr großer Höhenunterschied, BH Hirschbichl über die Seisenbergklamm nach Weißbach - Bus bis Saalfelden - Pabing - Bachwinkl - P.-Wiechenthaler-Hütte
Wanderkarte: Alpenvereinskarte Steinernes Meer (Nr.10/1)

3. Etappe - Peter-Wiechenthaler-Hütte ü. Ingolstädter Haus zum Kärlinger Haus

Nach einem kräftigen Frühstück für uns wie auch für den Hüttenhund (er bekam Salami) ging es los zum Aufstieg in "Das Steinerne Meer" über die Weißbachlscharte zum Praterstern. Bis auf die Scharte (2259m) brauchten wir 2 Stunden. Dieser Weg setzt Trittsicherheit und Schwindelfreiheit voraus. Leider fing es an zu regnen und in der Scharte wehte ein ziemlich kalter Wind. Eigentlich hat man von der Weißbachlscharte einen tollen Blick über das gesamte Steinerne Meer. Aber was soll`s. Wir machten uns gleich an den Abstieg zum Praterstern. Völlig durchnässt kamen wir am Ingolstädter Haus (2119m) an, wo bereits die Schlacht tobte. Durch das Wetter hatten wahrscheinlich viele Leute das Ingolstädter Haus als Zwischen- oder sogar als Endstation dieses Tages ausgewählt. Wir zogen uns um und tranken einen Jagatee. Das ganz herrliche Bergsteigeressen (Schinkennudeln) rundete unsere Mittagspause ab.

Wieder in den nassen Klamotten ging es für uns weiter zum Kärlinger Haus. Nach einer 1/2 Stunde zogen die Wolken ab und es kam die Sonne. Sehr schnell waren wir getrocknet und froh, dass wir weiter gelaufen sind. Unser Tagesziel, das Kärlinger Haus, erreichten wir in den Nachmittagsstunden. Wir ließen den Tag gemütlich in der Sonne ausklingen.
Zeitdaten:

Ausgangspunkt: Peter-Wiechenthaler-Hütte
Kilometer: 15 km
Höhenmeter: 1411
Dauer: 7 Stunden
Bemerkungen: Trittsicherheit, Schwindelfreiheit erforderlich, Peter-Wiechenthaler-Hütte - Weißbachlscharte (Wegbez. 412) bis Praterstern - Ingolstädter Haus (Wegbez. 401) - Hirschenwand (Wegbez. 411bis 420 kreuzt, dann weiter Wegbez. 420) - Kärlinger Haus (Wegbez. 412)
Wanderkarte: Alpenvereinskarte Steinernes Meer (Nr.10/1)

4. Etappe - Vom Kärlinger auf die Funtenseetauern

Diesen Tag hatten wir uns die Funtenseetauern (2578m) vorgenommen. Nach 2 Stunden mussten wir leider die Tour abbrechen. Ich kam nicht mehr weiter. Der Weg auf die Funtenseetauern ist kein gesicherter Klettersteig. Außerdem fing es an ab und zu regnen. Ich kam einfach an einer Kletterpassage nicht weiter. Wir entschlossen uns umzukehren. Ich war wirklich fertig und deprimiert. Lutz hätte es unter Garantie geschafft. In den 10 Jahren, in denen wir unserem Hobby dem Bergwandern nachgehen, ging es mir das 2. Mal so, dass ich einfach nicht weiter kam. Wenn nächstes Jahr das Wetter wieder so durchhält, versuchen wir es nochmal.

Wir kehrten also um und entdeckten einen Pfad über eine verfallene Alm zum Feldkogel (1886m). Dies ist der zweite Gipfel am Funtensee. Von dort oben hat man einen schönen Blick auf den Königssee und auf der anderen Seite in das Steinerne Meer. Nachdem Lutz, mein Chefkoch für Tütensuppen, eine fantastische Hühnersuppe gekocht hatte, faulenzten wir in der Sonne auf dem Gipfel. Dann ging es zurück zur zweiten Übernachtung im Kärlinger Haus.
Zeitdaten:

Ausgangspunkt: Kärlinger Haus
Kilometer: 12,5 km
Höhenmeter: 1034
Dauer: 5,50 Stunden
Bemerkungen: Trittsicherheit, Schwindelfreiheit erforderlich, Funtensee - Wegbez. 413 bis zur Kreuzung, dann weiter Wegbez. 429 - Pfad über Stuhlwand-Stuhlgraben - Feldkogel (1886m)- Kärlinger Haus Wegbez. 423
Wanderkarte: Alpenvereinskarte Steinernes Meer (Nr.10/1)

5. Etappe - Vom Kärlinger Haus zum Obersee

Leider war das unser letzter Tag der Hüttentour. Nachdem wir die erste Nacht unserer Hüttentour fast schnarchfrei durchgeschlafen hatten, heiß es Abschiednehmen.

Am Vorabend hatten wir, wie jedes Jahr auf dem Kärlinger Haus, noch eine Menge netter Leute kennen gelernt und es kam eine dufte Stimmung an unserem Tisch auf.

7.00 Uhr waren die Rucksäcke gepackt und nun ging es los. Es war noch ziemlich kalt, aber nach einer halben Stunde kamen wir schon ins Schwitzen. Den Weg machten wir nicht zum 1. Mal, daher wussten wir, dass er ziemlich rutschig ist. Selbst wenn es tagelang nicht geregnet hat, ist dieser Weg immer etwas nass. Außerdem braucht man für diese Tour "gute Knie". Es geht stundenlang über Treppen, Wurzeln, Steine, Leitern und eigentlich alles, was mit Stufen und Absätzen zu tun hat, bergab. Der Weg ist aber landschaftlich schöner und nicht soviel begangen, wie der Abstieg durch die Saugasse nach St. Bartholomä. Außerdem hat man noch einen Vorteil. Da man mit dem Schiff von der Salletalm losfährt, kommt man gleich mit dem ersten mit und man braucht nicht so ewig wie in St. Bartholomä anzustehen.
Zeitdaten:

Ausgangspunkt: Kärlinger Haus
Kilometer: 10 km
Höhenmeter: 1674
Dauer: 4 Stunden
Bemerkungen: Trittsicherheit, Schwindelfreiheit erforderlich, Kärlinger Haus Wegbez. 422 bis Salletalm über den Sagerecksteig
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