Hüttentour 2004

Hüttentour: Rund um das Kärlinger Haus (2004)

2004 war es wieder soweit. Wir wollten dieses Mal die Hüttentour ganz anders gestalten. 4 Jahre wanderten wir nun bereits durch das Steinerne Meer und dennoch gab bzw. gibt es noch soviel Wege, die wir noch nicht geschafft haben. Höchste Priorität - der Gipfel der Funtenseetauern. Das war unser Ziel. Um dieses zu erreichen, quartierten wir uns 4 Tage auf dem Kärlinger Haus ein.

Insgesamt legten wir bei dieser Hüttentour 7045 Höhenmeter in 32 Stunden zurück. Dabei ging es 52 km über die Berge.

1. Etappe - Königssee - Kärlinger Haus

Früh am Morgen, der Königsee lag noch im dichten Nebel, ging es dieses Mal für uns los. Ein wenig graut mir schon vor dem Aufstieg. Der Weg ist zwar nicht schwierig, aber wenn ich an die Saugasse und den 14 kg schweren Rucksack denke, ist es schon nicht ganz einfach den ersten Tag auf das Kärlinger Haus zu laufen. Aber wir haben ja den ganzen Tag Zeit.

Viele Wanderer waren unterwegs. Ganz besonders fielen uns die vielen Familien mit Kindern auf. Aber schließlich waren in Bayern ja noch Ferien. Wenn man ehrlich ist, ist es doch besser, mit den Kindern so einen Abenteuer-Aufstieg mit anschließender Hüttenübernachtung zu unternehmen, als das sie die ganzen Ferien vor dem Computer oder Fernseher zu bringen.

Das Wetter ist bestens und natürlich erreichen wir die Hütte. Wir sind sogar so früh da, dass, nachdem wir uns kalt gewaschen haben, noch gemütlich in der Sonne sitzen können.

Da wir dieses Mal 4 Tag hier verbringen, will ich jetzt nicht viel mehr schreiben, sondern Bilder des Aufstieges sprechen lassen.
Zeitdaten:

Ausgangspunkt: Königssee
Kilometer: 10 km
Höhenmeter: 1190
Dauer: 3,45 Stunden
Bemerkungen: gute Ausgangsmöglichkeit
Wanderkarte: RegioCart - Berchtesgadener Land

2. Etappe - Funtenseetauern

Dieses Jahr sollte es klappen. Nachdem wir 1999 den Aufstieg auf Grund des Wetters abgebrochen haben, versprach uns der Frühnebel am Funtensee bestes Wetter. Schnell erreichten wir die Stelle, an der man ein wenig klettern muss. Aber ohne große Schwierigkeiten meisterten wir diese Passage. "Jetzt wird es bestimmt wieder einfacher, dachte ich mir." Aber falsch gedacht. Immer wieder kamen "undurchschaubare" Stellen. Oben ist der Weg sehr schlecht zu finden. Aber unser Höhenmesser piepste dann endlich und wir hatten die 2000-Meter-Marke erreicht.

Weit unter uns lag der Funtensee wie eine Pfütze. Ich war mächtig stolz schon so weit gekommen zu sein. Nach einer weiteren Stunde waren wir oben. Die Sonne schien und wir hatten eine fantastische Sicht.

Vor uns lag das Steinerne Meer, rechts von uns der Königssee, wo die Schiffe auf Hochtouren Touris nach Sankt Bartholomä schifften und hinter uns winkten Jenner und Gotzenalm.

Der Aufstieg hat sich echt gelohnt. Es war ein wunderschöner Tag, auch wenn mir Abends am Kärlinger Haus die Knie ganz schön weh taten.
Zeitdaten:

Ausgangspunkt: Kärlinger Haus
Kilometer: 12 km
Höhenmeter: 1710
Dauer: 4,30 Stunden
Bemerkungen: Trittsicherheit erforderlich
Wanderkarte: RegioCart - Berchtesgadener Land

3. Etappe - Niederbrunnsulzen

Auch am nächsten Tag war herrliches Sonnenwetter. Wir hatten vor, über Niederbrunnsulzen zur Wasseralm (Röth) zulaufen und über den Schwarz- und Grünsee zurück zum Kärlinger Haus.

Das erste Stück des Weges war das gleiche, wie am Tag zuvor zum Gipfel des Funtenseetauern. Doch dann ging es rechts ab, eigentlich ohne großen Höhenunterschied durch Wiesen und ehemaliges Almgebiet. Unterwegs begegneten uns nur ein paar Schafe. Ansonsten waren wir die einzigen auf diesem Weg. Dann wurde der Weg schlechter. Steine und Felsen wo man nur hinsah. Man musste sich schon ganz schön konzentrieren um den Weg zu finden.

Wir liefen weiter und genossen die Stille. Es waren nur unsere Schritte zu hören. Leider fanden wir den Weiterweg nicht. Nur weiter über uns sah man in der Ferne eine Steindaube stehen. Ob das richtig ist? Wir waren uns unsicher und beschlossen umzukehren. Zuvor machten wir eine Pause.

Es war schön, nur so in der Sonne zu sitzen und der Stille zu lauschen.

Den Nachmittag verbrachten wir auf der Terrasse des Kärlinger Hauses. Das tat gut. Uns steckte auch noch der vorige Tag in den Knochen.

Beim Abstieg schweifte unser Blick noch einmal auf den Gipfel der Funtenseetauern.
Zeitdaten:

Ausgangspunkt: Kärlinger Haus
Kilometer: 12 km
Höhenmeter: 1325
Dauer: 4,30 Stunden
Bemerkungen: Trittsicherheit erforderlich
Wanderkarte: RegioCart - Berchtesgadener Land

4. Etappe - Riemannhaus

Nachdem wir die Tage zuvor immer nur auf das Steinerne Meer geblickt haben, ging es am vierten Tag richtig hinein. Unser Ziel war das Riemannhaus.

Den Weg kannten wir noch gut, obwohl wir Jahre nicht am Riemannhaus waren. Ich war ganz schön gespannt, ob sich dort auch viel verändert hat.

Am Salzburger Kreuz machten wir erst einmal eine Pause. Wir waren ja schließlich nicht auf der Flucht, sondern auf dem Weg durch eine einmalig schöne und faszinierende Landschaft.

Da das Wetter wieder 1a war, tummelten sich auf dem umliegenden Gipfeln die Leute. Auf der Schönfeldspitze entdeckte ich immer mehr. Mittags waren wir am Riemannhaus. Auch dort ist angebaut und modernisiert wurden. Außerdem sind jetzt andere Pächter auf der Hütte. Jetzt kann man bestimmt auch wieder einmal dort übernachten. Das letzte Mal hatten wir Pech. Es gab erst gegen 8:00 Uhr Frühstück und das ist uns einfach in den Bergen zu spät.

Etwas wehmütig traten wir den Rückweg zum Kärlinger Haus an. Das hatte zwei Gründe. Zum einen war es für zwei Jahre der letzte Besuch des Steinernen Meeres. Wir haben uns für 2005 mal wieder etwas anderes vorgenommen. Natürlich auch in der Welt der Berge, aber wo, das ist noch offen. Zum anderen, war das schon der letzte Tag der Hüttentour. Bei so einem stabilen fast Hochsommerwetter, fällt einem der Abschied noch mal so schwer.
Zeitdaten:

Ausgangspunkt: Kärlinger Haus
Kilometer: 12 km
Höhenmeter: 1415
Dauer: 5 Stunden
Bemerkungen: Trittsicherheit erforderlich
Wanderkarte: RegioCart - Berchtesgadener Land

5. Etappe - Kärlinger Haus- Saggerecksteig - Obersee

Traurig packten wir früh unsere Rucksäcke. Jetzt mussten wir wieder die vollen und schweren "Dinger" tragen. Es war schön die Tage zuvor, immer nur Tagesgepäck.

Wir stiegen dieses Mal über den Grünsee und den Saggerecksteig ab. Diesen Weg kann man wirklich nur bei trockenem Wetter machen. Trotz das es alle Tage schön war, war der Weg doch wieder nass und glitschig.

Unten empfing uns die Zivilisation. Massen von Menschen, Schildern, Lärm - ach wären wir doch noch oben.
Zeitdaten:

Ausgangspunkt: Kärlinger Haus
Kilometer: 6 km
Höhenmeter: 1415
Dauer: 4,30 Stunden
Bemerkungen: Trittsicherheit erforderlich
Wanderkarte: RegioCart - Berchtesgadener Land
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